Keine Chance für Vorsorgemuffel

Gesundheit ist auch Männersache

(djd/pt). Zahlreiche Männer schenken ihrem Auto mehr Beachtung als ihrer eigenen Gesundheit. Sie gehen in der Regel erst dann zum Arzt, wenn sich deutliche Beschwerden zeigen, sie nicht mehr arbeitsfähig sind oder die eigene Partnerin sie schickt. In ihren Köpfen gelten medizinische Vorsorge und Arztbesuche als unmännlich. Ihr Selbstbild soll stark und unverletzlich sein, Krankheit deuten sie als Schwäche.

Viele Betroffene sehen ihren Körper als Mittel zum Zweck und nehmen höhere Risiken auf sich, um der Männerrolle gerecht zu werden. Ernste Erkrankungen werden dadurch oft erst in späteren Stadien erkannt. Häufig zeigen Männer auch gewaltbereites und selbstzerstörerisches Verhalten. Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum betreffen weitaus mehr Männer als Frauen. Dies alles sind Gründe, weshalb das männliche Geschlecht statistisch gesehen eine signifikant kürzere Lebenserwartung hat als das weibliche.

Vorsorgeangebote annehmen

Wesentliche Aspekte der Männergesundheit blieben lange Zeit unbeachtet. In der medizinischen Forschung, aber auch in der öffentlichen Wahrnehmung besteht in diesem Bereich Nachholbedarf. Erst 2010 wurde der "Erste Deutsche Männergesundheitsbericht" veröffentlicht, einen Frauengesundheitsbericht gibt es schon seit dem Jahr 2001. Der Begriff "Männergesundheit" umfasst medizinische Aspekte wie die Herz-Kreislauf-Funktion, Diabetes, Ernährungsmedizin oder auch psychische Erkrankungen. Es geht um die Verantwortung für die eigene Gesundheit und darum, die Signale des Körpers wahrzunehmen. Was viele Männer nicht wissen: Bereits ab dem 35. Lebensjahr sollte ein Gesundheits-Check beim Hausarzt stattfinden. Dieser kontrolliert die Leistungsfähigkeit und untersucht Blut sowie Urin. Dies dient der Früherkennung von Bluthochdruck oder spezieller Organleiden.

 

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Tabuzone Gürtellinie

Ein Tabuthema in Männerkreisen stellen urologische Erkrankungen wie die erektile Dysfunktion, Testosteronmangelsyndrom, vorzeitiger Samenerguss oder das Prostatakarzinom dar. Doch auch hier kann durch rechtzeitige Vorsorge großer gesundheitlicher Schaden vermieden werden: Für Männer ab dem 45. Lebensjahr bietet die gesetzliche Krankenversicherung jährlich eine Vorsorgeuntersuchung an. Diese beinhaltet ein gezieltes Erheben der Krankengeschichte, Inspektion und Tastuntersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie Tastuntersuchung von Prostata und After sowie der regionalen Lymphknoten. Fachärzte empfehlen darüber hinaus ein erweitertes Vorsorgeangebot. Verschiedene diagnostische Verfahren ermöglichen nachweislich in vielen Fällen eine sicherere und schnellere Diagnose von Krebserkrankungen, gerade auch im Anfangsstadium. Dazu gehören die PSA-Messung (ProstataSpezifischesAntigen) sowie eine Ultraschalluntersuchung der Prostata, die die Prostata-Vorsorgeuntersuchung sinnvoll ergänzen können, oder ein Check des oberen Harntrakts, bestehend aus Ultraschall von Nieren und Blase sowie einer Urinuntersuchung.

 

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Prominenz wirbt für Vorsorge

Ein kluges spanisches Sprichwort besagt: "Ein Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker, der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen." Demgemäß rufen immer mehr Prominente öffentlich zu Vorsorgeuntersuchungen auf. Männer werden ab ihrem 45. Lebensjahr auch auf Darmerkrankungen getestet. Aktuell macht sich Ex-Bayernstar Paul Breitner für die Darmspiegelung stark, denn bei ihm konnte durch die Vorsorgeuntersuchung bereits ein Krebsgeschwür verhindert werden. So ist ein sorgloser Umgang mit der Gesundheit nicht nur unklug, sondern in vielen Fällen auch lebensgefährlich. Zunächst beinhaltet die Darmkrebsvorsorge eine jährliche Abtastung des Enddarms. Mit 50 wird dann der Stuhl auf Blut untersucht und ab 55 sollte in regelmäßigen Abständen eine Darmspiegelung durchgeführt werden.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG,
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